Im Mai blühen in der Schweiz viele Kräuter, die sowohl in der Küche als auch in der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM) und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine bedeutende Rolle spielen. Sie wachsen im Garten, sind auf dem Balkon angepflanzt oder gedeihen frei in der Natur. Diese Kräuter sind nicht nur köstlich und aromatisch, sondern bieten auch eine natürliche Unterstützung für den Körper. Ich mochte Kräuter schon immer sehr gerne, habe aber in den letzten Jahren festgestellt, dass viele Menschen Kräuter sehr zurückhaltend verwenden. Oft werden sie vor allem getrocknet genutzt, oder man setzt immer die gleichen ein. Wussten Sie, dass das gleiche Kraut in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) einen anderen Einfluss auf den Körper haben kann, je nachdem, ob es getrocknet oder frisch gegessen wird? Ich persönlich bin sehr begeistert davon, frische Kräuter in meine Gerichte einzubauen, je nach Saison, Geschmack oder meinem aktuellen körperlichen Zustand. Gerne beschreibe ich kurz an ein paar Beispielen die Wirkung, die Kräuter auf uns haben können:
So ist Bärlauch eine gute Unterstützung für die Verdauung, wirkt entgiftend, blutreinigend, antibakteriell, antioxidativ und kann dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken. Achtung: Bärlauch wird oft mit dem Maiglöckchen verwechselt, da beide Pflanzen ähnliche Blätter haben. Während Bärlauch essbar ist, ist das Maiglöckchen giftig. Ein Tipp für viele Wildkräuter (z. B. auch Löwenzahn und Brennnessel): Pflanzen Sie sie in Ihrem Garten (am besten in einem Topf) an, so können Sie sicher sein, dass man wirklich das Richtige erntet.
Schnittlauch wird gerne zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt, hat auch eine antibakterielle Wirkung und kann so auch gut bei Erkältungen angewendet werden, z. B. in einer feinen saisonalen Gemüsesuppe. Achten Sie beim nächsten Spaziergang (in der Nähe von Flüssen) einmal auf wilden Schnittlauch, er duftet immer wunderbar! In vielen Kulturen wird Schnittlauch als Symbol für Glück und Wohlstand angesehen.
Petersilie wird in der TCM als kühlendes Kraut betrachtet, das bei Entzündungen oder als Gewürz
in den Wechseljahren ruhig regelmässig im Speiseplan eingebaut werden kann. Petersilie ist reich an Vitaminen (insbesondere Vitamin C und K) und Antioxidantien. Petersilie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wird heute weltweit kultiviert. Petersilie wurde im antiken Rom als Symbol für Sieg und Triumph angesehen.
Diese drei gängigen Frühlingskräuter sind ein kleines Beispiel dafür, wie vielfältig uns die Natur im Frühling beschenkt. Unzählige Kräuter mehr wachsen in unseren Breitengraden. Jedes davon hat viele magische Eigenschaften, die unserem Körper guttun. In der TEM und der TCM, also nach jahrtausendealtem Wissen, sagt man, dass unser Körper uns sagt, was wir brauchen. Welches Kraut ist Ihnen das liebste, welche Wirkung hat es wohl? Hören Sie auf sich und beginnen Sie mehr mit frischen Kräutern in der Küche zu arbeiten. Seien Sie mutig und verwenden Sie grosszügig, aber abwechslungsreich. Denn auch hier gilt, was schon Paracelsus sagte: «Die Dosis macht das Gift.» Verwendet man immer nur die gleichen Kräuter, trinkt immer nur den gleichen Tee, so kann auch das zu einer übersteigenden Wirkung führen. Stellen Sie sich also vor, Sie können auf Ihren Balkon oder in Ihren Garten gehen und sich an Ihren frischen Kräutern bedienen. Völlig unkompliziert und ohne grossen Aufwand. Und das Beste ist, die meisten Kräuter wachsen besser, wenn sie gut und oft geerntet werden.
Die Kräuter sehen nicht nur schön aus, Sie können auch das gleiche Gericht mit der Zugabe unterschiedlicher Kräuter sowohl geschmacklich als auch mit der Wirkung auf Ihren Körper total verändern. Kräuter lassen sich leicht in die tägliche Ernährung integrieren und können Ihr Wohlbefinden fördern.
Nadia Bassot, 45, ist verheiratet und hat einen Sohn. Sie besitzt Aus- und Weiterbildungen in Reflexologie TCM und Integrativer Ernährung sowie ein CAS in Arbeitsund Organisationspsychologie. In ihrer Praxis munterWERK berät und begleitet sie individuell und ganzheitlich. Ihr Fokus liegt darauf, eine Ernährungsform zu finden, die passend für die Person und deren Lebensumstände ist.
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